Nostalgie pur zum 90. TSV-Geburtstag

Fuballer aus sieben Jahrzehnten treffen sich zum Schnaitseer „Tag des Fußballs“

Schnaitsee (uk) (ju) Das war eine Wiedersehensfreude. Oft hatten sich die Fußballkameraden, die in 50er, 60er, 70er oder 80er-Jahren für den TSV Schnaitsee die Schleich geschnürt hatten, schon seit vielen Jahren nicht mehr getroffen. Als erster kam am frühen Nachmittag der Ludwig Ulli aus Erding. Er wollte eigentlich noch ein paar schöne E-Juniorenspiele beim Championsturnier sehen. Aber da hatte der Bayerische Fußball-Verband dem TSV Schnaitsee ein richtig faules Ei gelegt. Zweit Tage zuvor wurde das offizielle Turnier ersatzlos gestrichen. „Das ist nicht die feine Art“ ärgerte sich TSV-Vorsitzender Günter Verbega zu recht. Aber davon ließen sich die Schnaitseer nicht entmutigen und der „Tag des Fußballs“ wurde trotzdem zu einem sehr schönen Erfolg. Über 200 Gäste kamen. Darunter waren Jugendspieler aus dem Jahr 1950 wie der Randlinger Ludwig, „More“ Konrad Hochreiter und der Graßl Fritz. Aus Kammer kam auch Theo Berger in seine alte Heimat, wo er bis zu seinem Wegzug Fußball gespielt hatte. Bis Mitte der 60er Jahre spielten auch noch die Fußballer aus Peterskirchen, Waldhausen und Kienberg beim TSV. Auch von denen kamen fast alle und als aufmerksamer Zuhörer konnte man gar einige lustige und denkwürdige Anekdoten erfahren. Auch die Trainer der erfolgreichsten Schnaitseer Fußballzeit Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre Horst Hubl und Fritz Wolf waren der Einladung gefolgt.

Vorsitzender Günter Verbega begrüßte alle und forderte gleich die älteren Jahrgänge zwischen 1932 bis 1956 zum Gruppenfoto. FA-Chef Fritz Graßl stellte den Gästen die Fußballabteilung in der Jetztzeit vor. Dabei war es schon für viele überraschend, wie viele Jugendtrainer 2016 im TSV tätig sind. Er würzte seinen Bericht mit ein paar witzigen Begebenheiten aus der fernen Vergangenheit.
Mit einem flammenden Appell für die Vereinsarbeit in den Dorfvereinen beendete der ehemalige Abteilungsleiter und Trainer Josef „Fan“ Schluck seine Laudatio der Meisterspieler. Dass vor den erfolgreichsten Zeiten im TSV immer die Basis in der Jugendarbeit gelegt wurden bewiesen die außerordentlich guten A-Juniorenteams der Trainer Hans Simmeth Mitte der 60er Jahre und Josef „Ufo“ Unterforsthuber Mitte der 80er Jahre. Für beide hatten die Gäste den verdienten Applaus bereit. Dass aber auch heutzutage im TSV sehr gute Arbeit geleistet wird, bewies die abschließende Ehrung der C-Juniorenmeister 2016 mit den beiden Trainern Roland Wastlhuber und Sebastian Reinthaler.

Da dieser teil kurz und knackig gehalten wurde, blieb viel Zeit zum Ratschen und für Erinnerungen an Spiele, die nie vergessen werden. Für diese Erinnerungen sorgte auch die kleine Ausstellung im Sportheim mit vielen Exponaten aus der Geschichte. Da staunte Martin Martin Mayer, besser bekannt als „Kupferdache“, wie er sich bei der Platzeinweihung 1964 live auf Großleinwand sehen konnte.
Natürlich ließ die Erinnerung auch wehmütige Gefühle aufkommen, wenn längst verstorbene Kameraden auf den Bildern oder auf den Filmen zu sehen waren. In einer Gedenkminute wurde dieser Freunde gedacht.

So saßen die früheren Fußballer lange bis nach Mitternacht in trauter Runde zusammen. Das wurde ihnen aber auch leicht gemacht, denn die jetzige Fußballgeneration sorgte am Grill, am Ausschank und im Service für das Wohl der Gäste, bei denen Roman Berger, der aus der Schweiz nach Schnaitsee gekommen war, den Weitpreis bekommen hätte, wenn´s einen gegeben hätte.

Die früheren Schnaitseer Fußballspieler von 60 Jahren aufwärts stellten sich an der „90er-Jubiläumsskulptur“ zum Erinnerungsbild der „TSV-Legenden“ mit dem Vorsitzenden Günter Verbega (Mitte rechts).
Die früheren Schnaitseer Fußballspieler von 60 Jahren aufwärts stellten sich an der „90er-Jubiläumsskulptur“ zum Erinnerungsbild der „TSV-Legenden“ mit dem Vorsitzenden Günter Verbega (Mitte rechts).
Schnaitseer TSV-Legenden im Quartett mit Hans Simmeth (von links). Leo Otten, Martin Mayer und Albert Liegl.
Schnaitseer TSV-Legenden im Quartett mit Hans Simmeth (von links). Leo Otten, Martin Mayer und Albert Liegl.
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