Abschied nach 40 Jahren im Vorstand des TSV Schnaitsee – Neues Führungstrio gewählt
Schnaitsee (uk) Mit 130 Mitgliedern war die Jahreshauptversammlung des TSV Schnaitsee im Festsaal beim Schnaitseer „Wirth“ wieder mal sehr gut besucht. Dieses große Interesse überraschte auch nicht, denn schließlich standen bewegende Punkte an. Das waren zum Einen die Neuwahlen, nachdem Vorsitzender Günter Verbega sein Amt nach 40 Jahren in der Vorstandschaft zur Verfügung gestellt hatte und zum Anderen das Großprojekt „Sportheimsanierung und –neubau“, das ausführlich vorgestellt wurde.
Als erste Formalie stand nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder eine wichtige Satzungsänderung an. Im Rahmen der Mustersatzung wurden die Datenschutzvorschriften eingearbeitet. Zur Zusammensetzung der Vorstandschaft wurde die Satzung dahingehend geändert, dass in Zukunft drei gleichberechtigte Vorsitzende die Leitung des Vereins inne haben. Beide Änderungen wurden einstimmig beschlossen.
Der Kassenbericht von Sebastian Schederecker zeigte auf, dass im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben schon gespart wurde. Damit steht schon ein kleiner Grundstock auf der Habenseite für den Neubau zur Verfügung. Der Kassier dankte den knapp 1100 Mitgliedern für ihre Vereinstreue. „Auf eure Beiträge können wir bauen, Das ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor.“ Nach dem positiven Bericht der Revisoren Martin Oberbauer und Ingo Löffelmann, die nicht nur die Hauptkasse, sondern auch alle Abteilungskassen geprüft hatten, wurde die bisherige Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Emotional war der letzte Bericht von Günter Verbega. Zunächst blickte er auf 2017 zurück. Sehr wichtig waren ihm auch die Treffen mit den Nachbarvereinen aus Waldhausen, Obing, Pittenhart, Altenmarkt, Seeon, Kienberg und Palling. Hier werden wichtige Erfahrungen ausgetauscht. Beschämend für viele Vereine nannte er die Teilnahme am Treffen der Bayerischen Sportjugend. „Nur sechs Vereine waren anwesend, dabei ist doch die Jugend unsere Zukunft.“ Sehr erfreut zeigte er sich über den abgeschlossenen Nutzungsvertrag mit der Gemeinde, der für 25 Jahre Gültigkeit hat. In diesem Zuge lobte er das Team der Platzwarte Peter Lamprecht, Hans und Alfons Wimmer. „Dieses Team ist phantastisch.“. Verbega hat sich auch um die Freunde aus dem Senegal gekümmert und ihnen Aufgaben zugeschanzt. „Es ist ja schon fast gleich, ob man als Vorsitzender mit nur einem Bein oder mit beiden im Gefängnis steht“ spielte er auf die vielen, teilweise überzogenen, Vorschriften an.
Beim Rückblick auf seine 40 Jahre im Vorstand, zunächst 18 Jahre als Stellvertreter und zuletzt 22 Jahre als erster Vorsitzender, freute es Verbega, dass auch mehrere Mitstreiter aus den jungen Jahren zur Versammlung gekommen waren. „Wir haben uns immer wieder Ziele gesetzt und diese auch bis zur Vollendung verfolgt. Mein Grundsatz war immer ‚Stillstand ist Rückschritt’ und so haben ich und meine Mitstreiter im TSV agiert.“ Er hob die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde hervor. Zunächst mit Vitus Pichler und auch jetzt mit Thomas Schmidinger.
Bürgermeister Thomas Schmidinger hob die Verdienste von Günter Verbega hervor. „Schon in meinen jungen Jahren, als er mein Trainer war, haben wir bestens zusammengearbeitet – und das hat sich bis heute nicht geändert.“ Er konstatierte, dass im TSV die Jugend der Gemeinde bestens aufgehoben ist. „Hier wird den jungen Bürgern das optimale soziale Verhalten gelehrt und vorgelebt.“ Er bestätigte, dass die Kommune den Verein beim Sportheimbau nach besten Kräften unterstützen werde. „Auf geht´s nachat packmas scho.“
Bei den Neuwahlen waren alle Ergebnisse einstimmig. Als gleichberechtigte Vorsitzende wurden Günter Edlmann, Manfred Heistracher und Udo Verbega gewählt. Kassier bleibt Sebastian Schederecker und neuer Jugendleiter wurde Hans Fritz, da sein Vorgänger Roland Ederer nach 20 Jahren ebenfalls nicht mehr kandidierte. Kassenprüfer bleiben Ingo Löffelmann und Martin Oberbauer.

Neues TSV-Sportheim nimmt Gestalt an
Schnaitsee (uk) Als Schlusspunkt bei der Jahreshauptversammlung stellten die Verantwortlichen das Bauvorhaben „Sportheim“ vor. Geplant ist die Renovierung des alten Sportheims mit einem Erweiterungsbau Richtung Süden. In vielen Sitzungen erarbeitete der eingesetzte Bauausschuss eine detaillierte Planung. Die Planungen und Finanzierungen des Vorhabens fanden breite Zustimmung. Die Versammlung segnete das Vorhaben und die damit verbundene Kreditaufnahme ohne Gegenstimme ab.
Karl Hopf vom Bauausschuss führte die Mitglieder in den derzeitigen Planungsstand ein. „Um den veränderten Anforderungen gerecht werden zu können, reichen die jetzigen Räume nicht aus. Daher mussten wir eine Erweiterung in Betracht ziehen. Nach Prüfung mehrere Varianten legte sich der Verein auf eine Erweiterung nach Süden zu einer L-Form fest. Hier sollen Gästekabinen und Funktionsräume im Untergeschoss, sowie ein multifunktionaler Gymnastikraum im Obergeschoss entstehen. Im Bestandsbereich wird die Außentreppe nach Westen versetzt und damit zusätzlicher Raum gewonnen. Zum Zeitplan sagte Hopf, dass im März 2019 die Bauphase starten könnte und dann der Um- und Neubau 2020 fertig gestellt sein sollte.
Der bisherige Vorsitzende Günter Verbega blickte auf 1961 zurück: „Damals waren wir Vorzeigeverein in Bezug auf das Sportheim. Aber jetzt, 60 Jahre später, sind wir hinten dran und die Baumaßnahme ist unbedingt notwendig.“ Der neue Vorsitzende Manfred Heistracher erläuterte den gestiegenen Raumbedarf und sein Vorstandskollege Udo Verbega führte in die Zukunftsplanung des Vereins bis 2030 ein. Ein wichtiger Punkt sind natürlich die Kosten. Nach Abzug von Eigenleistung und Spenden steht eine Kreditaufnahme in Höhe von unter 300000 Euro in der Planung. Diese Höhe wurde von den Mitgliedern abgesegnet. Der Verein kann jährlich 15 – 18000 Euro tilgen. Dann könnte der TSV nach 20 Jahren wieder schuldenfrei sein.
Sichtlich beeindruckt folgte die Generalversammlung den Ausführungen. Noch lange nach dem offiziellen Teil saßen die Vereinsmitglieder mit den TSV-Funktionären zusammen und erörterten eventuelle Änderungsmöglichkeiten.

Berichte aus den Abteilungen des TSV Schnaitsee
Ärger über hohe Gebühren und Anforderungen der Verbände
Schnaitsee (uk) Bei der Jahreshauptversammlung gaben alle Sportabteilungen ihre Jahresberichte ab. Die anwesenden Mitglieder zeigten sich beeindruck vom umfassenden Sportangebot und vom ehrenamtlichen Engagement der Übungsleiter. Dazu fand der Vorsitzende Günter Verbega aber auch sehr kritische Wort gegenüber den einzelnen Sportverbänden: „Vorschriften und Gebühren, übertriebene Maßnahmen, wie etwa die einer Tauchergruppe beim Triathlon, führen dazu, dass Sportveranstaltungen sterben. Das ist der Tod von Wettbewerben, auch „dank“ der Verbände.“
Karate: Richard Schalch ist sehr erfreut über die Entwicklung seiner Abteilung im TSV. 2017 standen in der Halle drei große überregionale Wettkampfveranstaltungen statt. „Schnaitsee hat sich zu einem bedeutenden Stützpunkt im Chiemgauer Karatebund entwickelt.“ Die Karatesportler beteiligten sich auch am Ferienprogramm der Gemeinde und hatten großen Zulauf bei den Selbstverteidigungsübungen. Schalch nannte Schnaitsee ein Aushängeschild in Bayern und Deutschland und dankte den schwestern Katharina und Anna Scheitzeneder, sowie Tim Nürnberger für die große Unterstützung. „Die Karate-Reise geht weiter!!!“
Tischtennis: Sebastian Holzmann hielt seinen ersten bericht für die Tischtennissportler im TSV und forderte die Mitglieder auf: „Am Montagabend ist immer Training. Es sind immer Neuzugänge willkommen.“ Derzeit hat die Abteilung zehn aktive Spieler und eine Herrenmannschaft gemeldet. Es konnte die Klasse gehalten werden. Bester Spieler war Stefan Abert und das beste Doppel bildeten Abert und Flötzl. In der neuen Saison spielen die Schnaitseer in der Bezirksliga B1 in Oberbayern Südost. Holzmann bedankte sich bei seinem Vorgänger Georg Edlmann, der ihn in allen Angelegenheiten unterstützt.
Volleyball: Larissa Gleixner freut sich über sehr viele Jugendliche in der Volleyballabteilung. „Wir sind mit eine U12, einer U16, U18 und U20 vertreten. Zudem ist unser Damenteam noch sehr jung.“ Die Damen gewannen die letzten zwei Saisonspiele und belegten am Ende Platz neun. Sehr erfolgreich und stark gefragt ist das jährliche Beachturnier. Ein team der Volleyballerinen belegte beim Triathlon den zweiten Platz. Im neuen Jahr tritt der TSV mit einer U12, einer U20 und einer Damenmannschaft zu den Punktspielen an. Der Dank Gleixners galt Tine Dettenbeck, „die immer da ist wenn sie gebraucht wird.“
Turnen: Anneliese Unterforsthuber hätte gerne noch etwas mehr Zulauf zur Fitnessgymnastik bei den Damen. Unterforsthuber und Elisabeth Liebold machen regelmäßige Fortbildungen für ihre Kurse, die allessamt sehr stark nachgefragt sind.
Bei den Herren herrscht der Grundsatz „Immer wieder montags“. Auch die Turner könnten noch Verstärkungen brauchen.
Sehr erfolgreich ist die TSV-Garde. Unter der Leitung von Beate Dinner, Viktoria Köhldorfner und Birgit Kotiers stürmen sie jedes Jahr die Faschingspartys der Umgebung. Im letzten Fasching waren die Mädels zum Motto „Tanzduell –alt gegen jung“ unterwegs.
Triathlon und Ski: Karl Hopf konnte von 150 Teilnehmern beim Schnaitseer Triathlon berichte. Besonders freute er sich über sehr gute Ergebnisse einheimischer Sportler. Sebastian Reinthaler und Simon Edlmann holten den Sieg in den einzelnen Klassen. Hopf dankte den vielen Helfern, die so ein Sportevent benötigt. Er rügte aber auch die hohen Gebühren des Verbandes. „Das macht einen Wettbewerb in Zukunft fast unmöglich.“ Die Skieröffnungsfahrt ins Dachsteingebiet war mit 53 Teilnehmern sehr erfolgreich. Leider gab im letzten Winter nur eine sehr gut Langlaufwochen. „Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Dass wir nächsten Winter unsere beliebte Loipe wieder über eine längere Zeit zu Verfügung stellen können.“
Fußball: Für die Herrenteams berichtete Fritz Graßl von durchwachsenen Saisonverläufen. Er dankte Hannes Huber, der in einer schwierigen Phase das Amt des Trainers übernommen hatte. Für die kommende Saison konnte mit Markus Sonnenhuber aus Kirchensur ein neuer Trainer verpflichtet. „Wir wünschen dem Hannes alles Gute für seine neue Aufgabe beim FC Grünthal. Sehr wichtig für uns war die Verpflichtung des Torwarttrainers Jakob „Jacky“ Seibold. Er ist sportlich und menschlich für unsere Fußballabteilung eine enorme Bereicherung.“ Die bisherigen Abteilungschef Dominik Schuhbeck und Fritz Graßl rücken ins zweite Glied zurück und werden in der neuen Saison durch Florian Jellbauer und Jürgen Edlmann ersetzt.
Für die Junioren freute sich Klaus Pichler darüber, dass elf Jugendteams im Wettbewerb stehen. „Wir sind glücklich, dass von der D- bis zur A-Jugend alle Mannschaften in der Kreisklasse unterwegs sind. Sehr erfolgreich waren auch die Hallenturniere. Dafür dankte er dem Team mit Barbara Berger und Juliane Neustifter. Auch Pichler hört nach zehn Jahren in der Jugendleitung auf. Sein Posten ist noch unbesetzt.

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