Die Anfänge in den Zwanzigern

Bereits in den frühen Zwanziger Jahren wurde in Schnaitsee Sport betrieben. Das Kaiserreich und der Erste Weltkrieg waren erst seit ein paar Jahren Vergangenheit, Bayern kein Königreich mehr. Eine genaue Schilderung der Vereinsgründung und der Anfänge ist aus diesem Grund nur mehr schwer möglich.

Als maßgebliche Quelle dient uns heute die Chronik von Bernhard Müller, die dieser anlässlich des 50jährigen Jubiläums 1976 verfasste. Zusammengestellt aus teilweise noch spärlichen Unterlagen und Erzählungen damals noch lebender Gründungsmitglieder aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, aus den Aufzeichnungen nach Kriegsende und dem eigenen Wissen und Erleben.

Wie in der Umgebung üblich bestand auch in Schnaitsee ein Katholischer Burschenverein, in dem sich eine kleine Gruppe von jungen Männern sportlich betätigte und anfing, Fußball zu spielen. Die sportliche Organisation innerhalb der katholischen Jugendbewegung nannte sich Deutsche Jugendkraft, kurz DJK.

Die DJK war der Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen und für die damalige Zeit ein gut strukturierter Verband mit Sitz in München für den Gau München und Freising. Angeschlossen waren zudem die Bezirke Amper-Würm, Dachau, Freising, Hausham, Mühldorf, München, Rosenheim, Traunstein, Werdenfels und Weilheim. Ein eigenes Nachrichtenblatt „DJK-Nachrichten” berichtete über die Aktivitäten in den Sparten Turnen, Fußball, Handball, Wassersport und Schwimmen.

Aus dem Jahre 1924 ist folgendes Foto, das die damalige Schnaitseer Spielmannschaft im Dress der DJK zeigt. Es ist die älteste Abbildung einer Schnaitseer Mannschaft. Leider sind nicht mehr alle Spieler zu benennen, doch fünf der späteren Vereinsgründer sind auf dem Foto zu finden:


Franz Schederecker (stehend, 1. v.l.) Franz Spiegelsberger (stehend, 5. v.l.), Sepp Holz-mayr (kniend 2. v.l.), Peter Ostermayer (sitzend 2. v.l.) und Siegfried Weber (sitzend 3. v.l.)

Vereinsgründung 1926: Sportverein Schnaitsee

Größere Aktivitäten innerhalb des Kath. Burschenvereins entwickelten sich zu-nächst nicht. Erst im Frühjahr 1926 kam es durch Dr. Josef Pässler (Arzt), Mechanikermeister Karl Hauer, Konditormeister Josef Heckner und den Gastwirten Franz Spiegelsberger sen. und Josef Schederecker sen. sowie den Söhnen der ortsansässigen Handwerkerfamilien Spiegelsberger (Wirt), Weber (Fahrräder), Ostermayer (Bäckerei), Holzmayr (Spenglerei) und Schederecker (Wirt) zu einer eigenen Vereinsgründung. Unterlagen zur Vereinsgründung des „Sportvereins Schnaitsee” gibt es keine mehr, so dass ein genaues Datum nicht bekannt ist. Folgende Personen sind als Gründungsmitglieder überliefert:

Dr. Josef Pässler, Josef Heckner, Siegfried Weber, Engelbert & Josef Holzmayr, Karl Hauer, Franz Spiegelsberger, Peter Ostermayer, Josef Schederecker

So waren es hauptsächlich die Söhne aus den Handwerkerfamilien, die zusammen mit einigen anderen die Fußballmannschaft bildeten und in der Verbandsrunde spielten.

Eine feste Vorstandschaft nach unseren heutigen Begriffen gab es nicht, nur Betreuer der aktiven Spieler. Es gab nichts zu verwalten. Die Spielkleidung, meist spendiert von den Betreuern, war Eigentum der Spieler. Auch mit dem Sportplatz war es schlecht bestellt und zunächst wurde auf einer Wiese unterhalb des Haunerschen Grundstücks gespielt. Etwas später konnte ein Platz südlich des Baumgartner-Anwesens benutzt werden.

Es war eine schlechte Zeit damals, die Deutschland erlebte. Ein Großteil der Bevölkerung war arbeitslos und in den Familien war das Geld knapp. Nur lang-sam kam das wirtschaftliche Leben nach dem Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation von 1923 wieder in Schwung. Von den später oft beschriebenen „Goldenen Zwanzigern” war noch nicht viel zu spüren.

Neuer Schwung mit Kooperator Esterlechner

Im Mai 1929 kam der Kooperator Josef Esterlechner (Bild) nach Schnaitsee (bis Oktober 1937, später in Nußdorf) und kümmerte sich zunehmend um die Belange des Sportvereins, natürlich mit dem Hintergedanken, diesen in die DJK einzugliedern.

Im Sommer 1932 war es dann soweit, der bisherige SV Schnaitsee machte sein letztes Spiel gegen die DJK Wasserburg. In Auszügen folgt nun der Spielbericht, welcher am 1. September 1932 in den DJK-Nachrichten erschien:

Sportverein Schnaitsee 1 – DJK Wasserburg l 6:5

Das Rückspiel, das gestern auf dem Sportplatz des Sportvereins Schnaitsee zum Austrag kam, stand im Zeichen der nachbarschaftlichen Freundschaft dieser beiden Abteilungen. Als Schiedsrichter fungierte in fachlicher und korrekter Weise Herr Pässler, Schnaitsee. Schnaitsee hat die Platzwahl und wählt den besseren Teil des Platzes. Nach Anstoß gibt es bis zur 15. Minute ausgeglichenes Feldspiel. Dann aber kommt der rechte Flügel von Schnaitsee im schönen Zusammenspiel durch und der Rechtsaußen verwandelt unhaltbar zum Führungstreffer.

Schnaitsee drängt nun in der Folge immer mehr, es gibt aufregende Szenen vor dem Wasser-burger Tor, die durch einige Tore ausgelöst werden, darunter ein Eigentor. Kurz vor der Halbheit muss auch der Schnaitseer Tormann einige scharfe Torschüsse halten und nach einem Lattenschuss des Mittelstürmers bleibt es bei dem Ergebnis 4:0 für Schnaitsee. Es schien als sei eine hohe Niederlage der Wasserburger DJK schon besiegelt.

Nach der Pause gibt es gleich ein verschärftes Tempo. Wasserburgs Sturm arbeitet fieber-haft an einer Wendung des Ergebnisses, aber die aufmerksam spielende Schnaitseer Hintermannschaft lässt vorerst einen zahlenmäßigen Erfolg nicht aufkommen. Vielmehr kann Schnaitsee durch seinen Halblinken noch zweimal einsenden. Endlich gelingt es dem Wasserburger Sturm einmal schön durchzukommen und durch den Halblinken (Herzog) das erste Tor zu erringen. Im weiteren Verlaufe des Kampfes fallen in kurzen Abständen noch 4 Tore für Wasserburg, die hauptsächlich aus schön eingeleiteten Angriffen entstanden. Bis zum Ausgleich reicht es nicht mehr. Schnaitsee war in der ersten Spielhälfte größtenteils tonangebend, besonders der Sturm wurde oft gefährlich. In der Läuferreihe überragte der große Mittelläufer und in der Verteidigung Spielführer Ostermayer.

Die DJK fand sich in den ersten 50 Minuten überhaupt nicht zusammen; es ist wohl auf die Radfahrt und auf das „bergaufspielen” bei großen Hitze zurückzuführen. Aber Dank des Kampfeswillen konnte die DJK noch eine respektable Leistung vollbringen. Die außergewöhnlich vielen Sportgäste waren befriedigt von dem Freundschaftsspiel dieser beiden Mannschaften und spendeten oftmals Beifall. Mit diesem Treffen hat der Sportverein Schnaitsee sein letztes Spiel ausgetragen, da sich die Mitglieder einstimmig für den Anschluss an die große Familie der Deutschen Jugendkraft entschlossen.


Bild ca. 1932 von links: Pschorr Hans, Holzmayr Sepp, Flunk Franz, Schederecker Franz, Spiegelsberger Franz, Wolshuber Franz, Weber Siegfried, Meier Max, Schederecker Josef, Holzmayr Engelbert, Ostermayer Peter

Wandlung vom SV Schnaitsee zum DJK Schnaitsee

Am 21. August 1932 versammelten sich alle Mitglieder des Sportvereins Schnait-see im Anschluss an das Freundschaftsspiel gegen die DJK Wasserburg im Gasthaus Schederecker, um die offizielle Gründung der Abteilung Schnaitsee vorzunehmen. Erschienen sind auch H. H. Pfarrer Bauer und H. H. Kooperator Esterlechner sowie die Herren Hess und Hochwind von der DJK Wasserburg.

Ebenfalls in der Ausgabe vom 1. September 1932 berichten die “DJK-Nachrichten” folgendes:

Nach einigen einleitenden Begrüßungsworten seitens des Spielführers, Herrn Ostermayer, erstattete Herr Abteilungsleiter Heß ein ausführliches Referat über die Entstehung, Entwicklung und Organisation der Deutschen Jugendkraft. Er gab eingehend Bescheid über das Grundgesetz, Satzungen, Mitgliedschaft, Versicherung, Beitrage und Unterstützung der DJK.

H. H. Kooperator Esterlechner erklärte sich nach einigen ergänzenden Worten bereit, den geistigen Führer der evtl. heute zustande kommenden Abteilung zu übernehmen, die Abteilung würde dann satzungsgemäß eine Unterabteilung des katholischen Burschenvereins Schnaitsee werden, der heute die beachtliche Zahl von 80 Mitgliedern aufweise.

Der H. H. Pfarrer Bauer dankte für die begeisternden Worte der Vorredner und gab zu erkennen, dass er sich freue, wenn der Sportverein Schnaitsee sich der großen Deutschen Jugendkraft anschließen wolle und den Willen bekunde, einen gesunden Geist in einem gesunden Körper – die Devise der Deutschen Jugendkraft – zu pflegen. Nach kurzer Pause erklärte Herr Ostermayer im Namen aller Mitglieder des Sportvereins Schnaitsee nach einstimmigen Beschlüsse die Auflösung dieses Vereins und den sofortigen Beitritt zum Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen der Deutschen Jugendkraft, was eine große Freude auslöste. Zum Vorsitzenden der neugegründeten DJK-Abteilung wurde satzungsgemäß H. H. Kooperator Esterlechner bestellt. Abteilungsleiter wurde einstimmig der bisherige tüchtige Spielführer Herr Peter Ostermayer (durch Zuruf). Kassier wurde Herr Schederecker Peter, Schriftführer Herr Rohrer Josef und Zeugwart Herr Holzmayr Englbert (geheime Wahl).

Schnaitsee hatte nun also keinen eigenständigen Sportverein mehr, dafür aber erstmals eine Vorstandschaft, die sich aktiv um den Spielbetrieb kümmerte. Als erste Maßnahme ist der Kauf von Fußball-Dressen dokumentiert, die dem Burschenverein für 40,- Reichsmark abgekauft wurden.

Gespielt wurde damals im Bezirk Rosenheim gegen folgende Mannschaften: DJK Rosenheim, DJK Kolbermoor. DJK Wasserburg, DJK Kirchdorf bei Raubling

In der damals noch kaum motorisierten Zeit waren dies gewaltige Entfernungen, die nur Dank guter Organisation und Zusammenarbeit machbar waren.

Ende der DJK Schnaitsee, Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg

Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 kam der konfessionell gebundene Sport nahezu zum Erliegen bzw. wurde von den Parteiverbänden aufgesogen. Reichskanzler Hitler hebelte mit dem Ermächtigungsgesetz und dem Gleichschaltungsgesetz die Demokratie aus.

Mit Gründung der Freizeitorganisation “Kraft durch Freude”, kurz KdF, im November 1933 wurden die Bereiche Sport, Kultur und Reisen ideologisch neu aus-gerichtet. Das NS-Regime verführte die Bevölkerung mit perfekter Organisation, so fuhren beispielsweise 1934 bereits 2 Millionen Deutsche mit der KdF in den Urlaub.

Zum 1. Januar 1934 löste sich der DJK-Gauverband München und Freising auf, die Eingliederung in die Fachverbände des deutschen Sports war vorgeschrieben. Die Jugend betätigte sich künftig mehr oder weniger freiwillig in den Verbänden und Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. In Schnaitsee wurde in dieser Zeit (ca. 1935 unter Bürgermeister Michael Hochhäusl) an der Trostberger Strasse auf dem Grundstück des Gastwirtes Ederer ein Exerzier- und Sportplatz geschaffen – nun hatte man also erstmals ein einigermaßen ordentliches Fußballfeld, aber kaum mehr Fußballer. Während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945 gab es in Schnaitsee keinen organisierten Spielbetrieb, die meisten der ehemals aktiven Sportler taten ihre Pflicht als Soldaten.

Wiederbeginn nach Kriegsende als TSV

Nach Kriegsende im Sommer 1945 verbot die amerikanische Besatzungsmacht in Bayern alle Vereine. In Schnaitsee quartierten sich die amerikanischen Truppen in der damaligen Schule ein, gekocht wurde in einer Feldküche beim Neuwirt. Erfreulich für die Kinder war, dass von Mai bis November 1945 die Schule komplett ausfiel. Erst im Frühjahr 1946 kam es zu einer Neugründung des Sportvereins, genehmigt von der Besatzungsmacht durch den KZ-Status des Alois Gmeindl. Nur jüdischen Mitbürgern und ehemaligen KZ-Häftlingen war eine Vereinsgründung erlaubt. Der Verein nannte sich nunmehr Turn- und Sportverein Schnaitsee unter der Führung des 1. Vorstandes Alois Gmeindl und des Schriftführers Fred Schläger.

Der Spielbetrieb und auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen nahmen zu. Eine Mannschaft wurde in der Verbandsrunde gemeldet und der Verein wurde Mitglied des im gleichen Jahr gegründeten Bayerischen Landessportverbandes. Die Mitgliederzahl wuchs und es konnten zeitweise auch eine Reserve- und eine Jugendmannschaft eingesetzt werden. Vorstand Alois Gmeindl betrieb zu dieser Zeit ein Taxi-Unternehmen, so dass er zugleich als Mannschaftsfahrer fungierte und mit diversen Fahrzeugen (z.B. Opel P6) fuhr man zu den Auswärtsspielen.


Schnaitsser Jugendmannschaft ca. 1950:

(stehend v.l.) Jugendbetreuer Josef Karrer, Edwin Mittermaier, Amarell Josef, Simmerbau-er Toni, Urbauer Willi, Hochhäusl Adi; (kniend v.l.) Joschi, Maier Horst, Klaffl Franz; (sitzend v.l.) Gmeindl Peter, Rauschhuber Werner, Randlinger Ludwig

Wechselnde Vorstände und eine kurze Schaffenspause

Interessanterweise wurde das Seebad am Weitsee nach dem Krieg vom TSV bewirtschaftet und so konnten auch Schwimmwettbewerbe und Seefeste veranstaltet werden. Zudem wurde 1950 von 8 Personen Schach gespielt, ein Jahr später hatten sich ein paar Faustballfreunde gefunden. Dank der jährlichen Bestandserhebung durch den Bayerischen Landessportverband sind diese Fakten noch erhalten. Häufig wechselnde Vorstände behinderten aber eine kontinuierliche Entwicklung.


Schnaitseer Erste ca. 1950:

(stehend v.l.) Schederecker Peter, Stiegler Peter, unbekannt, Schmidinger Alois,Miksch Karl, Wutschke Wolfgang, Stiegler Josef, Peteranderl Franz, Paessler Viktor; (knieend v.l.) Schütz Michael, Weidinger Anton, Anrehm Josef, Krah Rudl, Holzmayer Anton

So folgten auf Alois Gmeindl als Ersten Vorstand (bis ca. 1948) Alfons Verbega (ca. 1949), Karl Datum (1950) und Emil Holzmayr (ab Januar 1951).

In den Jahren 1952 bis 1955 kam das sportliche Treiben fast zum Stillstand. Die ständig wechselnde Führung war sich uneins, wie es weitergehen sollte. Voller Freude über den Sieg Deutschlands bei der Fußballweltmeisterschaft im Sommer 1954 in der Schweiz wurde das restliche Vereinsvermögen verjubelt.

Nur langsam ging es mit dem TSV wieder bergauf. Im Juli 1956 begann Ernst Ströher mit der Konsolidierung des Vereins. Zunächst mussten Verbandsbeiträge nachgezahlt werden, damit man wieder als Mitglied des Bayerischen Landessportverbandes agieren konnte. Ein halbes Jahr später löste dann Josef Reindl Ernst Ströher als Vorstand ab. An Ideen mangelte es damals nicht, vieles wurde begonnen oder probiert. So beschloss man am 7. März 1958 sich an der

Auslosung des Süd-Lottos zu beteiligen. Der wöchentliche Einsatz betrug 1,10 DM, die festen Zahlenreihen lauteten: 9-10-26-38-40-44 und 15-25-29-31-42-43.

Die Vorstände Josef Reindl und Josef Karrer beschlossen in einer Sitzung mit Kassier Eugen Ederer und weiteren Mitgliedern auch die evtl. Gewinnverteilung (Verein und Mitglieder). Ein Gewinn wurde allerdings nie gemeldet.

Neue Führung um Bernhard Müller

Im Sommer 1958 übernahm eine neue Vorstandschaft das Ruder des TSV Schnaitsee und lenkte den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser. Berndhard Müller, Polizeiobermeister in der Dienststelle Schnaitsee, wurde 1. Vorstand. Ihm zur Seite standen Ludwig Hardt als 2. Vorstand, Eugen Ederer als Kassier und Hans Simmeth lenkte von nun an die Geschicke der Jugendabteilung. Man startete mit 78 Mitgliedern, aber deren Zahl vergrößerte sich nun rasch.

Bereits 1960 wurde mit dem Bau eines neuen Sportplatzes begonnen. Der alte Sportplatz an der Trostberger Strasse war durch einen Straßenbau zu klein geworden. Der damalige Bürgermeister Hans Altenweger erwarb nach eingehender Rücksprache mit Vorstand Bernhard Müller von Vereinswirt Peter Schederecker ein Gründstück an der Kirchensurer Strasse. Der damalige Übergangsplatz „Schederecker-Wies’n” (unser heutiger Sportplatz) war zu nass und nur bei trockener Witterung bespielbar.

Einweihung der neuen Sportanlage

Der 27. August 1961 gilt als Meilenstein in der Entwicklung des TSV Schnaitsee. Mit einer feierlichen Einweihung durch Pfarrer Wolff wurde der neue Sportplatz und das ebenfalls neu errichtete Clubhaus dem Spielbetrieb übergeben.

Anwesend waren auch der Landrat Kiene, Herr Dierl als Vertreter des Landessportverbandes, Bürgermeister Altenweger mit dem gesamten Gemeinderat und Franz Göttsberger als Bürgermeister der damaligen Gemeinde Kirchstätt.

TSV-Vorstand Bernhard Müller hielt eine flammende Rede. Er danke allen Helfern sowie den Sponsoren und Behörden. Als letzter Redner erinnerte Ehrenvorstand Dr. Josef Pässler, Mitbegründer des Vereins von 1926, nochmal an die Anfänge des Vereins. Mit einer neugeschaffenen Wanderpokalrunde wurde die Anlage auch sportlich in Betrieb genommen. Schnaitsee als C-Klassist konnte dabei die beiden höherklassigen Mannschaften aus Tacherting und Obing hinter sich lassen und den Siegerpokal in Empfang nehmen.

Fahnenweihe 1964

Fahne des TSV

Während der Weihe

Mit dem neuen Sportplatz erlebte der Verein eine kräftige Aufwärtsentwicklung. 1962 stieß Dr. Edgar Wrana zur Führungsmannschaft des TSV. Im April 1963 richtete der TSV Schnaitsee die Chiemgau-Waldlauf-Meisterschaften mit 200 Teilnehmern aus. In der Gesamtwertung schnitten die Läufer aus Schnaitsee als Zweite ab.

Um bei Festtagen den Verein auch entsprechend repräsentieren zu können, beschloss man Ende 1963 auf Anregung von Dr. Edgar Wrana eine Vereinsfahne anzuschaffen und begann sogleich eine Spendenaktion. Bereits am 3. Mai 1964 beging man das Fest der Fahnenweihe, wobei Gretl Wrana als Fahnenmutter, Elisabeth Weber als Fahnenbraut und der TSV Trostberg als Patenverein fungierten.

Aktiv in vielen Sparten

Allmählich wandelte sich der Verein vom reinen Fußballclub zu einem Sportverein mit verschiedenen Sparten. Neben den Leichtathleten und Läufern gab es nun auch Skibegeisterte um Max Kaspar und Tischtennisspieler, die die Fahne des TSV bei Wettkämpfen vertraten. Im Dezember 1965 schrieb der TSV gar an den Bayerischen Bob- und Skiverband. Man meldete Adolf Hochhäusl aus Rumering zum Bob-Training an und bat, alles Notwendige zu veranlassen. Auf den Geschmack gekommen war dieser 1960, als er in St. Moritz durch den Olympia-Eiskanal raste. Zu einem Training kam es dann aber nicht. So ist es kein Wunder, dass schon 1966 das Sportheim erweitert werden musste. Unter tatkräftiger Mithilfe vieler Sportkameraden konnte dies komplett in Eigenleistung erbracht bzw. aus Eigenmitteln finanziert werden. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 30.10.1967 und zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein 203 Mitglieder. Es herrschte reges Treiben im Verein, so dass nicht nur die Fortbildungslehrgänge an der Sportschule Grünwald von unseren Übungsleitern gut besucht waren, sondern auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Schnaitseer Läufer 1962: Hans Hauser (3), Theo Berger (4), Hans Simmeth (6)

Weiter rege Bautätigkeit in den Jahren 1967-1969

Einen weiteren baulichen Meilenstein stellte die Errichtung einer Flutlichtanlage dar, womit im November 1967 begonnen wurde.

Vereinsmitglied Rudi Lee besorgte die sechs, heute noch auf unserem Sportgelände stehenden Betonmast-Ungetüme, welche dem Verein von der Stadt München kostenlos Übertassen wurden. Lediglich einen Teil der Transportkosten (Gesamtgewicht ca. 12 Tonnen) hatte der TSV zu tragen. Die Leuchten lieferte das Siemenswerk Traunreut zu einem sehr günstigen Preis und die Halterungen spendierte die Firma Weber. Die Elektroinstallation erledigte nahezu kostenlos die Firma Randlinger und die Gemeinde gab einen Zuschuss von DM 860,-. Kaum war die eine Maßnahme abgeschlossen, schon galt es die nächste Aufgabe zu stem-men. Der Schulverband Schnaitsee begann am 1. April 1968 mit dem Neubau der Schule und einer Turnhalle. Die Turnhalle wurde auf einem Grundstück errichtet, das der TSV schon vier Jahre früher vom Vereinswirt Peter Schederecker erwerben konnte. Nur ein Jahr später wurde am 11. April 1969 die Schule und die Turnhalle eingeweiht.

Führungswechsel im Mai 1969

Im Mai 1969 bekam unser TSV eine neue Führungsspitze. Amtsinhaber Berndhard Müller (Bild links) kandidierte nicht mehr für den Posten des 1. Vorstandes. Sein Nachfolger wurde Dr. Edgar Wrana (Bild rechts). Die weitere Vorstandsmannschaft bestand aus Hubert Neuberger als 2. Vorstand, Alfons Verbega als Schriftführer und in bewährter Form Eugen Ederer als Vereinskassier. Bernhard Müller wurde aufgrund seiner Verdienste für den TSV zum Ehrenvorstand ernannt. Da man auf seine Erfahrungen aber nicht verzichten wolle, wurde ihm auch noch das Amt eines Technischen Direktors angetragen.

Bernhard Müller

Dr. Edgar Wrana

Das Sportangebot weitet sich aus

Mit Aufkommen der Wanderbewegung fanden sich auch in Schnaitsee immer mehr Freunde dieser Sportart für Jung und Alt. Ab ca. 1966 betrieb man das Wandern beim TSV Schnaitsee, wobei Malermeister Werner Dittrich federführend agierte. 1968 trat man dem Wanderverband bei und im gleichen Jahr organisierte der TSV rund um Schnaitsee den 1. Volkswandertag mit ca. 400 Teilnehmern. Auch die Fußballer lieferten einen Beitrag zum Gesamterfolg des Vereins: unter Trainer Edwin Mittermaier wurde die Saison 1968/69 als souveräner Tabellenführer abgeschlossen und der erstmalige Aufstieg in die damalige B-Klasse gefeiert.

Mit Fertigstellung der Turnhalle entstanden weitere Abteilungen. Das Männerturnen gründete sich 1970 unter Werner Dittrich und die Damenturnabteilung wurde von Elfi Grünauer geleitet. Für den Bereich Ski zeichnete Franz Pimpl verantwortlich, der in der Folgezeit sehr aktiv war und zahlreiche Wettbewerbe und Skikurse durchführte. In der Winterzeit wurde ab Ende der Sechziger Jahre auf dem Weitsee auch eifrig Eishockey gespielt. Walter Ludwig als Anhänger dieses Sports betreute die junge Mannschaft, die über Jahre im TSV organisiert war, obwohl keine Verbandsrunde gespielt wurde.

Das Gründungsteam hatte folgende Mitglieder: Klaus Stein, Peter Ziegler, Richard Heinrich, Georg Schiller, Roland Stein, Alex Stelzer, Manfred Edlmann und Franz Fraitzl


Basketballmannschaft: Alex Stelzer, Heinrich Richard, Günter Verbega, Klaus Stein, Hans Gmeindl (stehend von links) Herbert Scherr, Sepp Wimmer, Franz Fraitzl, Andreas Unterforsthuber (kniend von links)

Nachdem in Trostberg ein Kunsteisstadion errichtet wurde, wollte die junge Mann-schaft unter dem Namen TSV Schnaitsee am Punktspielbetrieb teilnehmen. Lei-der lehnte dies der Trostberger Stadtrat ab. Kurzerhand gründete man den TSV Trostberg EC, wobei alle Führungspositionen von Schnaitseer Sportlern bekleidet wurden. In der besten Zeit spielte man sogar in der Regionalliga (1980). In dieser Zeit war man für Alles und Jeden offen. 1970 etablierte sich für kurze Zeit der Damenfußball in Schnaitsee, der Eifer hielt allerdings nur ein paar Spiele. Im selben Jahr erwog man auch die Eisschützen aus Harpfing in den Verein einzugliedern. Dies kam aber nicht zustande. In all den Jahren hatte man auch stets guten Kontakt zu den Sportlehrern an der Hauptschule. Einige von ihnen engagierten sich auch beim TSV, so zum Beispiel Herr Marquard, der das Geräteturnen etablieren wollte.

Es lag wohl an der Vorfreude auf die olympischen Spiele in München, dass man zu dieser Zeit so vielseitig sportbegeistert war. Auch Basketball wurde in den Jahren 1969 bis 1972 betrieben, aus Mangel an Spielern wurde der Spielbetrieb nach der ersten Saison wieder eingestellt. In dieser Premierensaison konnte der TSV bereits zwei etablierte Mannschaften hinter sich lassen und gewann zudem das allererste Punktspiel gegen Stein/Traun mit 49:47.

Vorbereitungen zum Jubiläum

Mitte der Siebziger Jahre lief der Sportbetrieb beim TSV Schnaitsee rund – bis zu 150 Sportler waren allwöchentlich aktiv. Trotzdem war man in der Führungsriege bemüht, das Angebot ständig zu erweitern bzw. zu verbessern. So wurde im Jahr 1974 der Sportplatz vollkommen saniert. Er wurde neu geebnet, planiert und frisch gesät. Für 15 Monate mussten die Fußballmannschaften auf die Schederecker-Wiese ausweichen. Im gleichen Jahr erwarb der TSV vom Verkehrsverein Schnaitsee für DM 7500,- den Skilift, der nun in eigener Regie jeden Winter am Seeberg aufgestellt wurde. Mangels Eigenkapital wurde vereinbart, aus dem jährlichen Reingewinn den Kaufpreis in Raten abzustottern. 1975 gründete sich eine eigene Tennisabteilung und baut einen Tennisplatz. Seit Jahren machte man sich Gedanken, ob und in welcher Form (Rasentennis, Bitumenplatz) man diesen Sport anbieten kann. Letztendlich konnte die Sparte wegen der hohen finanziellen Belastungen nicht übernehmen werden, so dass sich ein eigenständiger Verein entwickelte. Im Herbst 1975 begann man sich mit dem 50jährigen Jubiläum zu befassen. Ein Festausschuss wurde gebildet und erste Maßnahmen ergriffen, um ein würdiges Fest veranstalten zu können.

50 Jahre TSV Schnaitsee

Im Jubiläumsjahr konnte der Verein bereits rund 300 Mitglieder und die Abteilungen Fußball, Tischtennis, Ski, Turnen, Badminton und Wandern aufweisen. Neben diversen sportlichen Höhepunkten (Internationaler Volkswandertag, Spiel der Fußball-AH gegen den FC Bayern AH, TSV Schnaitsee l gegen TSV 1860 Rosenheim) gab es ein Festwoche mit Disco, Festabend und am 11. Juli den Festgottesdienst mit Festzug. Als Zugführer fungierten Günter Verbega und Josef Tell, als Fahnenträger Josef Unterforsthuber. Es zeigte sich, dass der TSV Schnaitsee es auch versteht, Feste zu feiern. Es muss wohl auch finanziell ein Erfolg gewesen sein, denn ab Herbst 1976 wurde der Verein vom Finanzamt erfasst.


Pfarrer Pitzl während des Festgottesdienstes

Die Ära der Verbega-Brüder beginnt

Bereits im Mai 1977 zeigte sich Vorstand Dr. Edgar Wrana amtsmüde – er konnte aber zum Weitermachen bis zur nächsten Neuwahl im Jahr 1978 überredet werden. Eine Neuheit gab es aus der Fußballabteilung zu melden: erstmals wurde ein Dress mit dem Werbeaufdruck einer Firma (Raiffeisenbank) angeschafft. Im Juni 1978 gab es dann den sich bereits ankündigenden Generationswechsel. Alfons Verbega wurde zum Ersten Vorstand gewählt, sein Bruder Günter Verbega übernahm die Position des 2. Vorstandes. Als Schriftführer konnte Franz Altinger gewonnen werden. Nur ein Jahr später kam Josef Hungerhuber als Kassier hinzu und somit lenkte von nun an nahezu zwei Jahrzehnte dieses Vorstands-Team die Geschicke des Vereins.

In den folgenden Jahren feierte die Badminton-Abteilung große Erfolge und mehrere Aufstiege. Mit Annemarie Scherr und Margit Prenzel kommen sogar die oberbayerischen Meister aus Schnaitsee. Überregional bekannt wurde Schnaitsee auch durch die Internationalen Volkswandertage. Diese gerieten oft zu Großereignissen mit bis zu 4000 Wanderern und 60 auswärtigen Vereinen, die nur durch eine Heerschar von Helfern und Freunde des TSV betreut werden konnten. Mit Karl Carstens als Bundespräsident war auch der oberste Mann im Staate ein Wanderfreund, dessen Beispiel viele folgten.

Aber nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter sollte unsere herrliche Land-schaft zu erkunden sein. So wurde im November 1980 ein Loipenspurgerät angeschafft, mit dem meistens Alfons Verbega die viel frequentierten Spuren durch den Schnee zog. Das Loipenspurgerät ist immer noch im Einsatz und wird auch gerne als Schlittenlift für die Kinder verwendet.

Mit Gründung einer Judo-Abteilung wollte der TSV Schnaitsee 1982 sein Angebot noch mal erweitern. Herr Werner erklärte sich bereit, als Leiter zu agieren. Richtig Fuß fassen konnte man damit allerdings ebenso wenig, wie mit der Damenfußball-Mannschaft, die sich kurzzeitig formiert hatte.

Das Sportlerstüberl entsteht

Mitte der Achtziger Jahre war die Mitgliederzahl auf über 600 Mitglieder gestiegen. Mit der Anzahl der Mitglieder wuchsen auch die Ansprüche und der Raumbedarf. So stand als nächste große Baumaßnahme 1985 bis 1987 die Erweiterung des Sportheimes an der Westseite an. Zudem sollte über der Gästekabine und dem Geräteraum ein Stüberl eingerichtet werden. Selbstverständlich bedeutete dieses Vorhaben für den Sportverein einen finanziellen Hochseilakt, doch aufgrund der erbrachten Eigenleistungen konnte auch dieser Anbau verwirklicht werden. Hier sind vor allem der Erste Vorstand Alfons Verbega und „Blitzmauerer” Gerhard Westner zu nennen, die in vielen, vielen Arbeitsstunden als Haupt-verantwortliche zum Gelingen der Baumaßnahme beitrugen. Zu erwähnen sind auch die Firmen Sewald und Köhldorfner, die kostengünstig Arbeitsleistung und Material zur Verfügung stellten. Die Badminton-Abteilung richtete unter der Federführung der Gebrüder Geier das Elektrische ein.

1988 konnte das Sportlerstüberl eingeweiht werden. Als Wirtin kümmerte sich nun die langjährige Verwalterin der TSV-Kasse, Frau Erna Ederer, um das leibliche Wohl der Sportler. Bei diversen Feierlichkeiten dürften so manches Mal die Wände gewackelt haben.

Aufwind bei den Fußballern

1987 war wieder ein erfolgreiches Jahr der Fußball-Herren, die endlich in die B-Klasse aufgestiegen. Mit Günter Verbega als Trainer wurde man Vizemeister in der Klasse C6. In den folgenden Relegationsspielen konnte man sich gegen Perach und Altmühldorf durchsetzen und feierte anschließend bis in den frühen Morgen.

Ein Jahr später wurde von Hans Siglreithmaier nach fast drei Jahrzehnten Pause der Waldlauf erneut ins Leben gerufen. Joggen war modern, und so konnte ein ansehnliches Starterfeld begrüßt werden. Die Wanderabteilung um Ehrenvorstand Bernhard Müller dagegen kämpfte mit Auflösungserscheinungen.

Die gesteigerte Kondition durch das Laufen mag wohl ein Grund sein, dass 1990 sportlich große Erfolge gefeiert werden konnten. Die Volleyball-Damen schafften den Aufstieg in die Bezirksliga, wobei Max Ertl in Personalunion Trainer und Abteilungsleiter war. Was die Volleyball-Damen können, können wir schon lange, dachten sich die Fußballer der Ersten Mannschaft. Geführt von Horst Hubl wurde man Meister der B-Klasse 2 und feierte den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Zu einer offiziellen Meisterfeier beim Vereinswirt Schederecker lud Abteilungsleiter Josef Schluck. Josef „Ufo” Unterforsthuber stellte die Mannschaft und Trainer Hubl vor. Dieser beendete den offiziellen Teil mit einem Gedicht zur Aufstiegssaison, bevor der Freibierstrom die Gesellschaft vollständig erfasste.

Der neue “Ausweichplatz”

Anfang der 1990er-Jahre errichtete die Gemeinde Schnaitsee einen neuen Sportplatz und schafft die Voraussetzung, den umfangreichen Spielbetrieb der Abteilung Fußball sicherstellen zu können. Im August 1992 war es soweit, die neue Anlage wurde in Betrieb genommen und der TSV verfügte endlich über zwei Spielfelder. Kurz darauf wurde die Anlage um eine Doppelgarage erweitert, die als Funktionsräume dient. Auch der Verein blieb nicht untätig und installierte am Schulsportplatz eine neue Flutlichtanlage, was wiederum nur durch das Erbringen von sehr viel Eigenleistung möglich war. Vor allem ist hier Hans Dinner hervorzuheben, der nicht nur die passende Gerätschaft besorgte, sondern diese auch bedient hat und tagelang am Sportplatz eifrig im Arbeitseinsatz zu sehen war.

Abschied von Bernhard Müller und Führungswechsel

Leider musste der TSV Schnaitsee im Jahr 1996 von Ehrenvorstand Bernhard Müller Abschied nehmen, der im Alter von 85 Jahren am 3. Februar verstarb. Er war 30 Jahre als Funktionär für den TSV tätig und kann als einer der Väter des Vereins genannt werden. Im selben Jahr gruppiert sich auch die Vorstandschaft neu. Günter Verbega übernimmt von seinem Bruder Alfons das Amt des Ersten Vorstandes, Christian Sewald wird sein Stellvertreter. In bewährten Händen bleiben die Posten des Kassiers (Josef Hungerhuber) und des Schriftführers (Franz Altinger). Ergänzt wird die Vorstandschaft nun von Jugendleiter Roland Ederer. In einer Blitzaktion wird 1998 neben dem Sportheim eine zusätzliche Garage für die Geräte und darüber eine Terrasse errichtet. Die Terrasse wurde schnell ein gemütlicher Treff-punkt für die Sportler des TSV.

Der TSV vor dem großen Fest

“Es läuft rund” könnte man auf die Frage nach dem aktuellen Vereinsleben sagen. Im Fußballbereich brachten die letzten Jahre ein Auf und Ab, wobei mit Martin Oberbauer, Fritz Graßl und Hans Wimmer nun eine neue Generation das Sagen hat. Die Jugend wird geleitet von Roland Ederer und Manfred Heistracher und neuerdings für den Bereich Fußball von Hans Ziegler. Dazu kommen natürlich noch all die Jugendtrainer in den verschiedenen Sparten, die das ganze Jahr über hervorragende Arbeit leisten.

Alfons Verbega wurde zum Ehrenvorstand ernannt

Auch die Ski-Abteilung wird von einem Triumvirat mit Karl Hopf, Walter Hieke und Udo Verbega geleitet. Neben dem traditionellen Skikurs und der Meisterschaft gibt es nun auch Zwergerl-Kurse, einen jährlichen Ski-Basar und Ski-Gymnastik. Ganz mit der Zeit ging man, als die Trendsportart Snowboarden mit angeboten werden konnte. Als erster Snowboardmeister des TSV kann sich Christian Westner rühmen. In den Händen von Dr. Arnold Böhm für das Männerturnen und Elisabeth Libold für das Damenturnen liegt die wachsende Turngemeinschaft. Besonders die Damenabteilung glänzt mit immer differenzierterem Angebot. Es wird für Mädchen und Damen jeden Alters etwas auf die Beine gestellt, wobei eine Vielzahl von Übungsleiterinnen tätig sind. Im Tischtennis sorgten Georg Edlmann und Georg Schillmaier für die Wiederbelebung und sie konnten bereits einige Erfolge einheimsen.

Als Einzelkämpfer agieren seit Jahren Max Ertl für die Volleyball- und Gregor Wenzl für die Badmintonabteilung. Sie sind Trainer und Abteilungsleiter zugleich. Erfreulich ist in beiden Sparten eine rege Nachwuchsarbeit.